Glück auf vier Pfoten
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Hundeerziehung

Hand aufs Herz! Wer möchte keinen Hund, der artig bei Fuß läuft, auf ein Signal hin angerannt kommt, sich ruhig und souverän an Artgenossen vorbeiführen lässt und an der lockeren Leine an Spaziergängern vorbeitrabt?

Die Realität sieht oftmals leider ganz anders aus. Pöbelnde Hunde, die an der Leine reißen. Hundehalter, die mit hochrotem Kopf hinter ihren Vierbeinern hinterher brüllen und eingeschüchterte Passanten, die schnell die Straßenseite wechseln, wenn ihnen ein Hund-Mensch-Gespann entgegenkommt.

Warum ist das so? Die Hundeerziehung erfordert natürlich etwas Aufwand, Konsequenz und Geduld, auch wenn einiges in der Hundeerziehung nebenbei erfolgen kann.  Kein Hund wird von alleine zu dem perfekten Begleiter, den wir uns alle wünschen. Natürlich gibt es ein paar Hunderassen, die leichter zu erziehen sind, als andere. Der Miniatur Bullterrier zählt allerdings zu den Hunderassen, die nicht so leicht zu erziehen sind.

Miniatur Bullterrier Erziehung

Selbst wenn der Mini Bullterrier gemeinhin als "schwer erziehbar" gilt: Ein Mini Bulli kann all das lernen, was andere Hunderassen auch lernen können. Nur braucht er dazu einfach mehr Zeit: Miniatur Bullterrier wurden ursprünglich als Ratten-und Mäusejäger eingesetzt. Eine Arbeit, die diese Hunde alleine verrichtet haben. Anders, als zum Beispiel Hüte- oder Jagdgebrauchshunde, war es für eine erfolgreiche Arbeit nicht notwendig, mit dem Menschen zusammenzuarbeiten.

Minis entscheiden also selbstständig, was zu tun ist. Ihnen kommt es gar nicht in den Sinn, einen für sie sinnlosen Befehl einfach auszuführen. Außer natürlich, sie haben gelernt, dass etwas dabei für sie herausspringt. Aus diesem Grund lernen Miniatur Bullterrier sehr gut mit positiver Verstärkung durch Futter. Die wenigen Exemplare, die nicht so auf Futter stehen, kann man mit Spielen oder Streicheleinheiten belohnen.

Wer jetzt meint, dass man seinen Hund mit Leckerchen „besticht“, wo doch der Hund auf einen hören soll, ohne Bestechung, der liegt meines Erachtens falsch: Ein Leckerchen dient in der Hundeerziehung als ein Katalysator, der gewünschte Verhaltensweisen positiv bestärkt und so zu einer freudigen, harmonischen und erfolgreichen Erziehung führt. Die Gabe von den Futtersonderrationen kann auf Wunsch auch man nach und nach ausschleichen.

Im Übrigen bleibt Ihnen ohnehin nur, einen Weg zu finden, ihren Mini mit positiver Verstärkung zu erziehen. Einen Miniatur Bullterrier mit Härte zu erziehen wird katastrophal fehlschlagen (Härte ist meiner Meinung nach bei der Hundeerziehung ohnehin fehl am Platz, egal, um welche Hunderasse es sich handelt). Minis sind zwar wahre Sturköpfe und körperlich sehr robust, doch in die Seele eines Bullis ist sehr empfindsam und sensibel. Auf Schreie oder gar körperlichen Druck reagieren sie völlig versteinert. Sie machen zu und alles was Sie dann tun oder sagen, kommt gar nicht an.

Vermitteln Sie alles mit Freude und Spaß, genauso, wie Sie gerne lernen möchten. Dann macht Ihr Mini Bullterrier auch gerne mit und konzentriert sich auf Sie.  Allerdings: Ein Miniatur Bulli lebt nach dem Lustprinzip. Das sollte Sie immer im Hinterkopf haben: Wenn Ihr Hund keine Lust auf Übungseinheiten hat, so wird er Ihnen das eindeutig zeigen. Nehmen Sie das einfach hin und gehen Sie stattdessen eine Runde mit Ihrem Hund spazieren. Das schützt Sie beide davor, Übungen mit Frust zu verbinden.  Wenn der Bulli hingegen richtig motiviert ist, dann laufen alle Übungen wie am Schnürchen, es werden sogar Kommandos ausgeführt, die Sie gar nicht gegeben haben!

Mein Tipp: Arbeiten Sie für maximal 15 Minuten hoch konzentriert und gönnen Sie Ihrer kleinen Bumsbirne danach ein tolles Spiel. Lassen Sie die Übungseinheit einen oder mehrere Tage sacken, bis Sie die Übungen wiederholen. Sie werden sehen, mit wie viel Freude die nächste Übungseinheit quittiert wird und wie schnell Ihr Hund Fortschritte macht. 

 

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Klickertraining

Um einem Miniatur Bullterrier in der Erziehung und im Training zu verdeutlichen, was er gut gemacht hat, bedarf es entweder eines sogenannten Markerwortes (Prima, toll, Super, Klasse) oder eines Klickers.

Der Klicker hat zwei Vorteile:
Er klingt immer gleich und Hunde können das Geräusch unverzüglich als Lob identifizieren.

Ein gesprochenes Wort muss der Hund erst im Kopf „umrechnen“. Die Verknüpfung „das habe ich gut gemacht“ dauert mit dem Markerwort etwas länger. In diesem Zusammenhang muss auch betrachtet werden, dass das Markerwort nicht immer in der gleichen Lautstärke, Modulation oder Tonhöhe ausgesprochen werden kann.

Dennoch macht es Sinn, den Hund auf jeden Fall zusätzlich auf ein bestimmtes Markerwort zu konditionieren, denn Ihre Stimme haben Sie im Zweifelsfall immer am Mann, beim Klicker sieht das anders aus. Verwenden Sie das Markerwort ausschließlich, um zu loben, und suchen Sie sich hierzu ein Wort aus, das Sie nicht in einem anderen Kontext häufig verwenden. „Fein“ und nein liegen phonetisch sehr nah beieinander und können Verständnisprobleme zwischen Ihnen und dem Bulli auslösen, weshalb ich zu „Prima“ oder „Super“ rate. 

Und so geht’s:  Suchen Sie sich für die ersten Trainingseinheiten ein ruhiges Plätzchen. Im Haus oder im Garten, falls dieser nicht direkt an einer Straße liegt. Wichtig ist, dass Ihr Bulli nicht abgelenkt wird. Bereiten Sie einen Teller mit richtig guten (und am besten weichen, also gut schluckbaren) Leckerlies vor, die sie sehr klein schneiden. Erbsengröße reicht.

Wussten Sie, dass für Hunde die Anzahl der Leckerchen wichtiger ist, als deren Größe? Behalten Sie das immer im Gedächtnis, wenn Sie Ihre Fellnase  belohnen wollen.

Das Geräusch des Klickers kann Ihren Hund erschrecken, es gibt aber sogenannte Softklicker, bei denen sich die Lautstärke einstellen lässt. Da Sie zunächst ziemlich dicht am Kopf des Hundes arbeiten, sollten Sie einen Softklicker nehmen oder aber das Klickgeräusch z. B. durch ein Handtuch oder Geschirrhandtuch dämmen.

Nehmen Sie ein Leckerchen in die eine Hand und den Klicker in die andere. Klicken Sie einmal und schieben Sie sofort eine Belohnung in die Hundeschnute. Wiederholen Sie dieses Vorgehen einige Male und beenden dann die Übung. Machen Sie am nächsten Tag weiter. Sie sollten während der Übung nicht sprechen, damit der Hund schnell versteht: Ein Klick bedeutet Futter.

Wenn diese Weisheit bei Ihrem Hund angekommen ist, dann können Sie all das mit einem Klick (und Futter!!) belohnen, was der Hund gut macht.

Ist der Klicker gut konditioniert, können Sie den Klicker sehr gut für die Hundeerziehung nebenbei nutzen. Insbesondere, wenn der Hund etwas weiter von einem entfernt ist, macht sich der Klicker unverzichtbar. Zeigt er das gewünschte Verhalten, signalisiert ihm der Klicker „das habe ich gut gemacht“, auch ohne, dass direkt ein Keks in seine Richtung fliegen muss.

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